Mit etwa 20 Jahren kam ich völlig frustriert vom Einkaufen nach Hause. In jedem Schaufenster hingen dieselben Schnitte, dieselben Farben, dieselben Puppen. Alles sah gleich aus.
Mein Papa grinste und meinte: „Dann musst du eben deine eigene Mode machen.“
Ich lachte sarkastisch: „Ja klar… als ob die Welt noch ein Modelabel braucht.“
Obwohl die Idee absurd erschien, sprachen wir trotzdem ausgiebig darüber. Groß träumen konnten wir schon immer… Wir klärten die Frage, was ich anders machen würde. Dies begann bei echten Größen bei den Models und ging weiter bis zu Kleidung, die nicht nur gut aussieht, sondern wirklich passt. Die Vision war da, ausgearbeitet – und wurde trotzdem zunächst wieder verworfen.
Jahre später, 2018, holte mich die Idee erneut ein. Ich schob sie wieder beiseite – doch 2019 stand sie noch lauter vor mir als je zuvor. Diesmal schrieb ich alles auf: mein Konzept, meine Einzigartigkeit, meine Überzeugungen. Einfach alles. Es musste raus und bekam zugleich ihre Form.
Meine Versuche, eine geeignete Produktion für faire Mode in Deutschland zu finden, scheiterten. Ich konnte keinen Betrieb finden, der meine Wünsche umsetzen konnte: kleine Stückzahlen, eigene Schnitte und nachhaltige Stoffauswahl. Die Anfragen bei unterschiedlichen Betrieben ergaben lediglich den Hinweis, dass die Maschinen nicht für Textilproduktion ausgelegt seien und hauptsächlich Tischwäsche oder Gardinen gefertigt würden. Ein Traum, in Deutschland zu produzieren, schien vorerst unerreichbar.
Auf Basis dieser Rückmeldungen erweiterte ich die Suche und begann, über eine Produktion in Europa nachzudenken. Damit begann die Suche von vorne – bis ich schließlich einen geeigneten Partner fand, der fair produzierte, nachhaltig arbeitete und meine Ideen verstand und umsetzen konnte.
So begann die Entwicklung und der Aufbau meines eigenen Modelabels 13|11 THIRTEEN ELEVEN – faire Mode, die zurückgibt und Werte verbindet.
Es war in der Handball-Saison 2018/2019.
Über unsere Tickergruppe kam eine Nachricht von der Jugendleitung:
„Eine Spielerin aus der Jugend hat ihre Hallenschuhe verloren – hat jemand ein Ersatzpaar, das er nicht mehr benötigt?“
Ich fühlte mich sofort angesprochen, weil ich ein Paar in ihrer Größe übrig hatte. Doch bevor ich die Schuhe einfach weitergab, wollte ich verstehen, was dahintersteckt. Warum konnten die Eltern dem Mädchen keine neuen Hallenschuhe kaufen?
Es stellte sich heraus: Die Familie war aus ihrer Heimat geflüchtet. Das Geld war knapp, der Vereinsbeitrag war schon eine große Hürde. Neue Hallenschuhe? Keine Chance. Die Mittel reichten einfach nicht aus. Außerdem sollte das Mädchen lernen, auf ihre Sachen aufzupassen.
Neben mir meldeten sich noch weitere Vereinsmitglieder, die bereit waren, neue Schuhe für das Mädchen zu kaufen.
Diese Situation zeigte mir, wie sehr ein Verein füreinander da sein kann – und gleichzeitig, dass es leider nicht selbstverständlich ist, dass jedes Kind einen Sport innerhalb eines Vereins ausüben kann.
Diese Erkenntnis ließ mich nicht mehr los.
Wie kann es sein, dass Sport, der so wichtig ist für Teamgeist, Selbstvertrauen und Gesundheit, für manche Kinder und Jugendliche ein Luxus ist?
Aus genau dieser Frage entstand die Idee, faire Mode zu gestalten, die mehr kann als nur gut aussehen: Mode, die zurückgibt.
Mit jedem Kleidungsstück unterstützt 13|11 THIRTEEN ELEVEN Kinder und Jugendliche, die sich den Sport, den sie lieben, sonst in diesem Rahmen nicht leisten könnten.
Unsere Vision ist es, Chancengleichheit im Sport zu fördern – damit kein Kind aufgrund von finanziellen Hürden auf Teamgeist, Bewegung und Gemeinschaft verzichten muss.
Seither arbeiten wir leidenschaftlich daran, die Botschaft, die 13|11 THIRTEEN ELEVEN verkörpert, zu verbreiten – und die Vision von einer lokalen Initiative hin zu einer bundesweiten Bewegung auszubauen.
Denn faire Mode kann mehr:
Sie verbindet Menschen, inspiriert zu mehr Solidarität und schafft echte Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche, ihre Träume im Sport zu leben.
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